Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly zum neuen Jahr

Update mit Rede am Neujahrsempfang und NeujahrsgrußPressemeldung der Stadt NürnbergNr. 1320 / 28.12.2018

  • von  Red GibStein
    13.01.2019
  • Beiträge

Die Rede anlässlich des Neujahrsempfanges der Stadt Nürnberg finden Sie als PDF-Datei wenn sie diesem Link folgen: Neujahrsansprache_OB_2019

Neujahrsgruß

 

Liebe Nürnbergerinnen und Nürnberger,

wenn wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, haben sicher viele von uns gemischte Gefühle.

Es war politisch ein hektisches Jahr. Es hat sehr lange gedauert, bis in Berlin wieder eine Bundesregierung zustande gekommen ist. Dazu kam das elende Gezerre um den Brexit. Wir wissen heute noch nicht, wie es weitergeht mit der Europäischen Union. Weltweit kamen wieder Zölle und Handelshemmnisse in Mode. Am Ende des Jahres ist in den Vereinigten Staaten von Amerika und Russland gar wieder über den Ausbau atomarer Bewaffnung gesprochen worden. Das ist alles nicht erfreulich, gelegentlich fühlte man sich schon an die Rhetorik des Kalten Kriegs erinnert. Doch trotzdem sind wir gut beraten, mit einigem Optimismus in das Jahr 2019 zu gehen. Schon allein deshalb, weil man den Optimismus nie aufgeben sollte. Ich hoffe sehr, dass sich nicht das Recht des Stärkeren, sondern die Herrschaft der Vernunft durchsetzt und dass international mehr kooperiert wird, statt sich in gegenseitige Konflikte zu begeben. Und ich hoffe auch, dass unsere Regierung ihren Teil dazu beiträgt, dass die Welt friedlicher wird.

Wenn wir auf Nürnberg sehen, wissen wir was zu tun ist. In Nürnberg geht es mehr denn je darum, das Wachstum unserer Stadt zu gestalten. Dabei wachsen wir nicht, weil wir das unbedingt wollen, sondern weil Nürnberg schön ist, weil die Stadt attraktiv ist und weil deshalb viele Menschen Nürnberg für ihre Ausbildung, für ihre Arbeit und für ihr Leben ausgesucht haben. Der Bevölkerungszuwachs bedeutet aber auch: Wir müssen weiter viele Wohnungen schaffen, um den Druck aus dem Markt zu bekommen. Wir müssen mehr Verkehr organisieren, insbesondere den, der über die Stadtgrenzen kommt. 600 000 Autofahrten, die täglich in Nürnberg registriert werden, sind zu viel. Wir müssen die Pendlerströme auf die Schiene bringen. Deshalb werden wir weiter arbeiten an der Stadt-Umland-Bahn, am Ausbau der S-Bahn, der U-Bahn und der Straßenbahn.Und nicht nur durch Umfragen wissen wir, dass Ihnen Umwelt und Grün besonders wichtig sind. Unsere vom Mittelalter und der Industrialisierung geprägte Stadt ist dicht bebaut. Deshalb müssen wir die Grünflächen, die wir haben, liebevoll behandeln und aufwerten. Dass das Pegnitztal Ost jetzt zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, war für die Stadt eine extrem wichtige Entscheidung.

Wir bauen in den kommenden Jahren für eine Milliarde Euro neue Schulen, für viele hundert Millionen Euro Krippen-, Kindertagesstätten und Hortplätze. Das Zusammenleben in einer Stadt mit über 535 000 Einwohnerinnen und Einwohnern lebt auch von Rücksichtnahme, die sich aber leider nicht immer von allein einstellt. Da sind wir alle persönlich gefordert. Insgesamt kann man in Nürnberg bei hoher Lebensqualität gut und sicher leben. Gleichwohl gibt es viele Aufgaben weiter zu bewältigen.Die ganze Stadtverwaltung, der Stadtrat und ich persönlich freuen uns,dass wir für Sie arbeiten können.

Ich will aber noch einen Blick über den städtischen Tellerrand hinauswerfen. Im Mai 2019 findet die Europawahl statt. Ich möchte Sie schon heute ermuntern, diese Wahl sehr ernst zu nehmen und wählen zugehen. Europa ist für Deutschland eine Schicksalsfrage. Wir verdanken Europa Frieden und Freiheit, aber auch unsere wirtschaftliche Stärke und ein gutes Verhältnis zu unseren Nachbarn. Deshalb sollten wir alle mit unserer Stimmabgabe das demokratische Europa stärken.

Wie immer wünsche ich Ihnen für das neue Jahr nichts Materielles,sondern vor allem Gesundheit, Glück und Optimismus. Der Rest kommt dann sowieso von selbst.

Herzliche Grüße

Ihr Ulrich Maly