100 Parzellen zum 100. Geburtstag

Deutsche Kleingärtenordnung feiert Jubiläum

Am 31. Juli 1919 wurden mit der Kleingarten- und Kleinpachtlandordnung in der Weimarer Republik erstmals wichtige Festlegungen zu Kündigungs- und Preisschutz sowie Vorschriften gegen Bodenspekulation bei Kleingärten getroffen. Auslöser war, dass mit der zunehmenden Industrialisierung und Urbanisierung der Wunsch vor allem der Arbeiterschaft einem eigenen „Stückchen Natur“ in der Stadt für Erholung und zum Anbauen von etwas Gemüse und Obst wuchs. Ein Jahr später wurde dann auch in Nürnberg der Stadtverband der Kleingärtner gegründet.

„Dieser Wunsch nach einem eigenen Gärtchen ist heute so aktuell wie damals. Deshalb schenkt die Stadt Nürnberg zum 100. Jubiläum 100 neue Parzellen“, freut sich Thorsten Brehm, OB-Kandidat der SPD und Stadtrat und verweist auf eine entsprechende Stadtratsinitiative seiner Fraktion. Ergänzend dazu werden weitere 60 als Ausgleich für in der Vergangenheit weggefallene oder noch aufzugebende Kleingärten geschaffen.

„Gerade in einer wachsenden Stadt ist es wichtig, mehr Grünflächen und kleine Oasen zu schaffen. Mit den neuen Kleingärten tun wir also nicht nur etwas, um die wachsende Nachfrage – gerade auch von jungen Menschen und Familien – zu befriedigen. Wir tun damit auch etwas für den Umwelt- bzw. Klimaschutz und die Naturerfahrung“, unterstreicht SPD-Stadtrat Lorenz Gradl, der selbst leidenschaftlicher Kleingärtner ist.

Auf Grund der Artenvielfalt von Flora und Fauna bilden die Kleingartenkolonien wichtige grüne Inseln und somit ökologische Nischen in einer stark versiegelten Stadt. „Durch die Begrünung wird unser Stadtklima positiv beeinflusst und die Luft gefiltert. Zudem engagiert sich der Stadtverband der Kleingärtner mit Projekten zum Erhalt der Biodiversität, z.B. aktuell in einem Programm für Fledermäuse“, lobt Brehm die Arbeit der Kleingärtner.